Glas - und Strümpfe
Schleusingen, die einstige Residenz der Grafen von Henneberg, hatte sich nach deren Aussterben zu einer Beamten- und Schulstadt entwickelt.
Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft existierten gleichbedeutend nebeneinander. Und so war die Gründung der Glashütte Friedrichswerk durch den Glasfabrikanten Adam Heinz im Jahr 1853 von großer Bedeutung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Auch heute ist dieser Betrieb – Thüringer Behälterglas GmbH – aus dem Wirtschaftsleben unserer Stadt nicht wegzudenken.
Der Glashütte folgte damals 1869 eine Glasinstrumentenfabrik. Hier wurden beispielsweise Thermometer, Barometer und Geräte für chemische, physikalische und chirurgische Zwecke produziert. In der Glashütte dagegen wurden Flaschen, Preß- und Hohlgläser sowie Flakons u.a. hergestellt.
Viele Menschen unserer Stadt fanden in der Glasindustrie Arbeit. Im Jahre 1949, als die Wandmalereien im Rathaus entstanden, war das Glaswerk der größte Arbeitgeber in Schleusingen.
Neben der Glasindustrie bot vor allem für Frauen und Mädchen die Strumpffabrik in der Suhler Straße Arbeit. Am 1. Januar 1955 wurde aus der ehemaligen Pilzstrumpffabrik der VEB Elektromotorenwerk Suhl, Zweigbetrieb Schleusingen. Im Sprachgebrauch als IKA bekannt. 1954 hatte der Betrieb immerhin 170 Mitarbeiter, zu späteren Zeiten über 900.