Schwedenkönig
Die große Wandmalerei im Foyerdes Rathauses zeigt eine Szene aus der Zeit des 30jährigen Krieges (1618-1648) an der Nahebrücke, unterhalb des Schlosses Bertholdsburg.
Gustav Adolf, der König von Schweden, weilte im Jahre 1631 in Schleusingen.
Er verhandelte in der Bertholdsburg mit einem Abgesandten Wallensteins, Jaroslaw Sesina Raschin.
Die Stadt Schleusingen erhielt vom Schwedenkönig einen Schutzbrief, der besagte, dass die ihm unterstellten Truppen die Stadt von Plünderungen, Brandschatzungen usw. zu verschonen hatten.
Das Original dieses Schutzbriefes befindet sich im Sammlungsbestand der ur- und stadtgeschichtlichen Abteilung des Museums in der Bertholdsburg. Trotzdem hatte die Bevölkerung Schleusingens im 30jährigen Krieg einem Rivalitätskampf um machtpolitische Ansprüche unter religiösem Deckmantel, durch ständige Truppendurchzüge, Einquartierungen, Hungersnöte und Epidemien schwer zu leiden.
Die Bürger mussten immer wieder für Quartierkosten der Truppen und deren Verpflegung aufkommen. Überfälle, Plünderungen und Teuerungen führten zur Verarmung der Bevölkerung. Die Darstellung im Rathaus zeigt den Einzug von Gustav Adolf über die Nahebrücke, der ältesten steinernen Brücke der Stadt. Schleusingen hatte in dieser Zeit nur zwei Zugänge, die in die Stadt führten, nämlich über das Ober- oder das Untertor.
Von einer alten Heer- und Handelsstraße, die als „Hohe Straße“ bekannt ist, gelangte man in der damaligen Zeit von den Höhen um Gottfriedsberg auf dem „Hohen Stieg“ durch das Schleusetal zum „Weißen Berg“ und von da über die Nahebrücke zum Untertor. Der Verlauf der alten Burgstraße ist mit dem damaligen Zugang zur Stadt identisch.